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Jede Stadtführung ist auf Ihre Art etwas Besonderes

Oberlausitz B2B
Jede Stadtführung ist auf ihre Art etwas Besonderes

Jede Stadtführung ist auf ihre Art etwas Besonderes

© Sebastian Rose

Jannek im Interview

Jannek, wie bist du dazu gekommen Gästeführer hier in Bautzen zu werden?

Meine Mutter hat eine Anzeige in der Zeitung entdeckt, es werden Stadtführer hier ausgebildet. Ich hatte zu dieser Zeit gerade eine Lücke im Studium, wegen Corona sind viele Lehrveranstaltungen ausgefallen. Also habe ich mich bei dem Kurs angemeldet. Die Geschichte vor allem hier in Bautzen hat mich schon immer interessiert und ich wusste zu dieser Zeit gar nicht, dass hier solche Stadtführer-Kurse angeboten werden.

Wie lief diese Ausbildung denn genau ab und vor allem wie lange ging sie?

Die Volkshochschule bot zwei Kurse hier in Bautzen an, einen zum Reiseleiter und einen zum Stadtführer. Ich habe mich für den Stadtführer-Kurs entschieden. Da haben wir erst einmal das theoretische Wissen vermittelt bekommen, dann konnten wir bei verschiedenen Stadtführungen hospitieren. Teilweise haben wir uns auch in der Stadt getroffen und vor Ort etwas über die Geschichte gelernt. Insgesamt ging die Ausbildung ein Jahr. Da die Ausbildung mitten in der Corona-Zeit war, fand der Kurs einmal pro Woche, manchmal aber auch einmal in zwei Wochen statt. Zeitweise durfte man gar nicht raus. Das war schon recht chaotisch.

Für zukünftige, vor allem auch jüngere Gästeführer, hast zu spezielle Empfehlungen oder Tipps?

Als aller erstes: Man kann es auf jeden Fall machen. Als Nebenjob taucht Stadtführer kaum irgendwo auf, die meisten geben Nachhilfe oder machen eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer. Aber keiner denkt an die Stadtführer-Tätigkeit. Es ist ein Beruf an der frischen Luft, klar man muss ausdauernd sprechen können und auch laut und deutlich, aber wenn man mal bisschen undeutlicher spricht ist das auch nicht schlimm, die Gäste kommen schon klar und melden sich falls etwas unverständlich war. Man muss seinen Humor beibehalten und auch mal über sich selbst lachen können, die Touristen sind in ihrer Freizeit hier, die wollen ja auch was zu lachen haben. Jahreszahlen merken sich Gäste oft sowieso nicht, lieber eine Geschichte mehr erzählen, denn an besondere Fakten und Geschichten erinnern sich die Touristen eher.

Was waren deine besten Erlebnisse mit Touristen?

Ich hatte mal eine Stadtführung mit vielen jungen Leuten, 12 bis 18 Jahre etwa. Die waren so interessiert dabei und haben viele Fragen gestellt. Das war mein Highlight. Es ist generell schön, wenn man als Stadtführer merkt, dass Touristen daran interessiert sind, was man erzählt und detailliert Fragen stellen. Das Eine Erlebnis gab es jetzt aber noch nicht unbedingt. Jede Stadtführung ist auf ihre Art etwas Besonderes.

Was macht für dich die Tätigkeit als Gästeführer so besonders?

Es ist erstmal was völlig anderes als mein Hauptberuf, Lehrer, aber irgendwo hat es auch Gemeinsamkeiten, man erklärt vieles. Aber Touristen sind ja freiwillig da, Schüler manchmal nicht. Man ist draußen, man hat immer etwas Neues zu entdecken, Bautzen ist meine Heimatstadt, die Stadt die ich liebe und ich kann Leuten, die hier freiwillig in ihrer Freizeit herkommen, meine Heimatstadt zeigen und zeigen wie toll das hier ist. Regelmäßig kommen Bemerkungen wie „Oh, das hätten wir nicht gedacht, dass es hier so schön ist!“ Und das ist immer viel wert.

Wie war deine erste Führung? Warst du sehr aufgeregt?

Meine erste Führung war meine Prüfungsführung mit Gästen und zwei Mitarbeitern aus der Tourist-Informationen, die dann entschieden haben, ob ich bestanden habe oder nicht. Vermutlich wäre ich aufgeregt gewesen, aber in dem Moment habe ich das unterdrückt und mein fast auswendig gelerntes Programm durchgezogen. Die Touristen haben am Ende gar nicht glauben können, dass das meine erste Führung war. Danach wusste ich, dass es funktioniert und ich das kann. Nur eine Jahreszahl habe ich vertauscht, aber das war nicht so schlimm.

Eine Frage noch, was sind für dich die größten Herausforderungen als Stadtführer?

Definitiv das Pflaster hier. Man läuft und steht ja sehr viel. Das kann sehr anstrengend auf dem unregelmäßigen Pflaster hier sein. Auch das Wetter kann natürlich mal nicht mitspielen, mal ist es kalt, mal total warm, man muss sich genau überlegen, was man anzieht. Aber selbst im strömenden Regen sind die Gäste schon mitgekommen und waren trotz des Wetters total begeistert. Und als drittes: das Mikrofon in dem Bus der Stadtrundfahrt, damit komme ich persönlich nicht gut klar, entweder geh ich zu nah ran oder zu weit weg. Aber das Problem sitzt ja in den meisten Fällen bekanntlich vor der Technik.

Vielen Dank für das Interview!

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