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Wenn man sieht wie es andere machen, ist es viel leichter, seinen eigenen Stil zu finden!

Großes Gewässer mit pflanzenreichen Uferbereichen

Wenn man sieht wie es andere machen, ist es viel leichter, seinen eigenen Stil zu finden!

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Marlene Schönfeld im Interview

Marlene, du hast Landschaftsökologie und Naturschutz studiert und bietest heute Führungen durch die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft an. Wie genau bist du dazu gekommen?

Nach dem Studium in Greifswald hat es mich in die Oberlausitz verschlagen. Mein Mann hatte hier eine Arbeit gefunden und die Nähe zu meiner ursprünglichen Heimat Dresden gefiel mir auch sehr. Streng genommen war es überhaupt nicht mein Plan, Gästeführerin zu werden. Für eine Honorarstelle beim sächsischen Wolfsmanagement musste ich mich selbstständig melden und habe dann auch nach weiteren Betätigungsfeldern als Freiberuflerin gesucht. So kam der Gedanke auf, hier im Biosphärenreservat, wo ich wohne, auch Führungen anzubieten.

Und mittlerweile machst du dort regelmäßig Führungen?

Richtig! Im Grunde sind die Führungen seit ungefähr 4 Jahren mein Hauptberuf. Ich habe zwar noch einen anderen selbstständigen Job, aber den größten Teil meiner Arbeitszeit nehmen momentan die Gästeführungen ein. Das Tolle daran ist, dass ich die Termine so legen kann, wie sie mir am Besten in den Kalender passen.

Wie ist der Einstieg abgelaufen, bist du einfach dort hingegangen und hast gesagt: „Ich möchte gerne Führungen bei euch machen.“?

Der Einstieg für mich war nicht allzu schwer. Im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft kann man sich mit dem Nachweis eines passenden Studiums oder einen Lehrgang zum zertifizierten Natur- und Landschaftsführer als NaturführerIn melden. Nachdem ich mein Interesse bekundet hatte, musste ich noch eine Probeführungen vor Mitarbeitern der Biosphärenreservatsverwaltung halten. Darauf habe ich mich auch intensiv vorbereitet und die Führung gemeinsam mit Freunden geübt!

Was sind deine besten Erlebnisse mit deinen Gästen gewesen?

Eine Führung ist immer etwas Besonderes für die Gäste, und das merke ich auch an deren Reaktionen. Eine Gruppe mobilitätseingeschränkter Personen war einmal so erfreut über die vielen Eindrücke, dass ich mich im Nachgang vor Küsschen und Umarmungen kaum noch retten konnte! Aber ich glaube, das eindrucksvollste Erlebnis für mich war ein Ehepaar aus Berlin, welches gern von mir geführt werden wollte, ich ihnen aber nur eine ganz frühe Führung ab 5:00 Uhr anbieten konnte. Nach sehr langer Diskussion über Frühstückszeiten und Ausschlafen im Urlaub, konnte ich die beiden schlussendlich doch überzeugen. Und was soll ich sagen? Sie haben es nicht bereut. Die beiden waren so glücklich über die tolle Morgenstimmung und die vielen Beobachtungen. So intensiv hatten sie noch nie die Natur erlebt und nahmen sich anschließend vor, auch in Zukunft morgens spazieren zu gehen.

Welche Tipps hättest du für zukünftige Gästeführer?

Um Gästeführer zu werden, sollte man ein bisschen Erfahrung „von der anderen Seite“ haben. Wenn man selbst schon einmal an einer Führung teilgenommen hat , fällt es einem viel leichter, die eigene Führung zu entwickeln. Das muss nicht einmal eine Führung zum eigenen Thema sein. Mein Rat an euch: Besucht Städte, Museen oder Naturschutzgebiete und nehmt dort die Möglichkeit von Führungen wahr. Wenn man sieht wie es andere machen, ist es viel leichter, seinen eigenen Stil zu finden!

Vielen Dank für das Interview!

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